Öffentliche Anreise in der Region – ein Praxistest

Für die Maßnahme 06 Mobilität haben wir uns im Umsetzungskonzept Folgendes Ziel gesetzt:

Die öffentliche Anreise soll durch die abgestimmte Anbindung an Bus- und Bahnhof bzw. durch den selbstorganisierten Abholservice der touristischen Anbieter verbessert werden. Die Errichtung regionaler E-Mobil Verleihstationen soll erfolgen.

Es sollen mehr Gäste, welche keinen eigenen PKW besitzen oder umweltschonend anreisen möchten in die Region reisen.

Für unsere Region wird speziell durch das Klimaticket die öffentliche Anreise zu touristischen Angeboten immer wichtiger. Jedoch ist die Frage zu stellen

Wie gut ist unsere Region auf eine höhere Nachfrage an öffentlichen Verbindungen vorbereitet?”

Unsere Mitarbeiterin hat sich mit dieser Frage beschäftigt, recherchiert und einen Bericht für uns zusammengefasst.

Die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie der Republik Österreich, Leonore Gewessler ist bekannt mit ihren Zitaten, wie

Öffentlicher Verkehr ist Rückgrat des Klimaschutzes
oder
Klimafreundliches Verhalten soll normal werden

Als überzeugte Klimaschützerin kann ich ihren Statements viel abgewinnen. Als eingefleischte Südliche Waldviertlerin stelle ich mir jedoch die Frage, wie ich dies im Alltag umsetzen kann. Für mich ist es wichtig den Arbeitsplatz in der Nähe zu haben, damit man nicht so weit fahren muss. Wenn möglich fahre ich – speziell im Sommer – gerne kurze Strecken mit dem eBike oder bin auch innerhalb meiner Heimatgemeinde gerne zu Fuß unterwegs.

Jedoch brauche ich für meinen Weg in die Arbeit mein dieselbetriebenes Auto. In der Bevölkerung ist der generelle Tenor, dass die Busanbindungen sehr zu wünschen übrig lassen. Zu Schulbeginn müssen sich Eltern immer wieder für bessere Verbindungen für ihre Kinder einsetzen bzw. die Schuldirektionen. Nun wollte ich einen Praxistest machen und selbst öffentlich in die Arbeit fahren. Im Sommer war es nun so weit und ich gab meine Busstationen in den Routenplaner von VOR ein.

Leider war es mir nicht möglich von Persenbeug nach Yspertal im Sommer den Bus zu nehmen. Entweder waren es Zeiten, welche nicht zu meiner Arbeitszeit passten oder umständliche Verbindungsalternativen.

Eine Verbindung, welche für meinen Arbeitsbeginn morgens gepasst hätte wäre wie folgt gewesen:

  • mit dem Bus zum Busbahnhof Ybbs
  • mit dem Bus vom Busbahnhof Ybbs zum Bahnhof Ybbs
  • mit der Bahn von Ybbs nach Melk
  • mit dem Bus von Melk über Pöggstall nach Yspertal

Mit solchen Anbindungen ist bei uns in der Region nicht von einem praxistauglichen Öffentlichen Verkehr zu sprechen. Ein Abhilfe kann ein Anrufsammeltaxi sein. In 14 Gemeinden (mit einigen Teilnahmegemeinde der KEM) wird gerade an einem Anrufsammeltaxi für die Kleinregionen Nibelungengau und Five4You gearbeitet. Idealerweise soll dieses AST im Herbst 2023 seinen Betrieb aufnehmen. Für die Weiterführungsphase der KEM planen wir ein Anrufsammeltaxi für das Südliche Waldviertel, dafür kann das benachbarte AST bereits ein gutes Vorbild werden.

Somit musste ich meinen Praxistest lassen. Resümee: Während der Schulzeiten gibt es eine gute Busverbindung, außerhalb der Schulzeiten ist aufholbedarf gegeben.

Quellen:

  • https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20211007_OTS0207/verkehrsministerin-gewessler-oeffentlicher-verkehr-ist-rueckgrat-des-klimaschutzes, abgerufen am 22.07.2022
  • https://www.diepresse.com/5749743/leonore-gewessler-klimafreundliches-verhalten-soll-normal-werden, abgerufen am 22.07.2022

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